Dies ist nötig, damit die Wildblumen und Wildstauden ihrem natürlichen Standort entsprechend dort gedeihen können – sie benötigen einen sehr mageren Boden. „Die Flächen sehen für ein paar Wochen natürlich zunächst recht grau aus. Doch keine Bange: In kurzer Zeit blüht es hier für Tiere wie Mauerbienen, Stieglitze oder Schachbrettfalter“, erklärt NABU-Projektleiter Martin Klatt. „Es braucht jetzt etwas Geduld, aber in den nächsten ein bis zwei Jahren werden sich die Flächen zu wertvollen und langjährigen Lebensräumen entwickeln.“


Vorarbeiten für mehr blühende Vielfalt laufen.

Ein weiterer Grund für den teilweisen Bodenaustausch ist, dass so die im Boden schlummernden Samen von weniger erwünschten und sich schnell ausbreitenden Pflanzen wie Melde, Knöterich oder Weißklee und auch stark wurzelnde Wildkräuter wie Quecken und Winden entfernt werden. An anderen Standorten kann die Erde auch an Ort und Stelle belassen oder nur umgegraben und dann mit Wildpflanzen bestückt werden. Die mit „Natur nah dran“ durchgeführten Maßnahmen sind individuell auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst.

Am 24. September 2019 werden die Flächen dann mit den jeweils passenden Arten bepflanzt. Da Rottweil als Pilotkommune ausgewählt wurde, geschieht die Anlage der Rottweiler Flächen gemeinsam mit den Vertretern der weiteren Siegerkommunen der Regierungsbezirke  Freiburg und Tübingen unter Anleitung des Naturgärtners Dr. Witt und dem NABU.

Im Rahmen der Pflanzaktion am 24. September 2019 wird es zu kleineren Beeinträchtigungen auf den Rad- und Fußwegen entlang der Projektflächen kommen. Diese liegen vorwiegend entlang der Nägelesgrabenstraße  zwischen der Einmündung der Nägelesgrabenstraße in die Oberndorfer Straße und dem kleinen Kreisverkehr Nägelesgraben  sowie entlang des Verbindungswegs zwischen der Schlachthausstraße und der Oberndorfer Straße.

An den betroffenen Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz und knapp erklären, warum Baggerarbeiten stattfinden oder Substrat aufgeschüttet wird. Später werden diese Schilder durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen.

Rottweil ist eine von 13 Städten und Gemeinden, die sich erfolgreich um eine Teilnahme am landesweiten Projekt „Natur nah dran“ für 2019 beworben hatten. Das Kooperationsprojekt des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) unterstützt seit 2016 jährlich zehn bis 13 Kommunen bei der Anlage naturnaher Grünflächen. Jede teilnehmende Kommune erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro.

Weitere Informationen sowie kurze Videos zum Projekt gibt es unter www.Naturnahdran.de.