Der Rottweiler Gemeinderat macht sich vor Ort zu den Planungen für die Landesgartenschau Rottweil ein Bild.

Beim seinem ersten Termin nach der Sommerpause kommt der Rottweiler Gemeinderat seit einigen Jahren nicht im Sitzungssaal des Rathauses zusammen, sondern macht sich vor Ort ein Bild von aktuellen Planungen und Bauvorhaben. Dieses Jahr standen unter anderem das Parkhaus Rottweil Zentrum und die Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebiets Berner Feldes auf dem Besuchsprogramm.

Ein Schwerpunkt bildete auch die geplante Landesgartenschau im Jahr 2028. Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung Lothar Huber und Abteilungsleiter Stadtplanung Peter Jung-Teltschik erklärten den Stadträten vor Ort den aktuellen Sachstand. Erster Stopp war vor dem Betriebsgelände des städtischen Energieversorgers ENRW. Damit hier Platz für die Landesgartenschau geschaffen werden kann, soll die ENRW in den nächsten Jahren an einen anderen Standort in der Stadt verlagert werden, der besser über Straßen zu erreichen ist und dem Unternehmen auch eine Erweiterung ermöglicht.

Bei einem kleinen Spaziergang zur historischen Schindelbrücke nahmen die Stadträte das Kerngebiet der künftigen Landesgartenschau am Fuß der mittelalterlichen Stadtkulisse in Augenschein. Hier ist eine naturnahe Parkanlage geplant, die später den Anwohnern der angrenzenden Viertel als Naherholungsraum zur Verfügung steht. Am anderen Ende der Schindelbrücke erklärte Jung-Teltschik das geplante Sanierungsgebiet „In der Au“. Mit Hilfe einer Ausweisung eines Sanierungsgebiets soll das Quartier neu geordnet und städtebaulich aufgewertet werden. Die Anwohner des unmittelbar an die Landesgartenschau angrenzenden Quartiers wurden bereits im Sommer im Rahmen einer Bürgerveranstaltung über den aktuellen Stand der Planungen informiert. Verbunden mit einem Sanierungsgebiet ist eine umfangreiche städtebauliche Förderung, von der auch private Eigentümer profitieren können, etwa durch Zuschüsse für Bauvorhaben.

Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Büro Planstatt Senner in Überlingen einen Rahmenplan für die Landesgartenschau. Dieser ist Grundlage für einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb, der für Landesgartenschauen vorgeschrieben ist. Zudem verfolgte die Stadtverwaltung das Ziel, durch die Verlagerung der ENRW und einen Rückbau eines Teil der Gleisanlagen der Deutschen Bahn der Natur wieder mehr Raum im Neckartal zu geben und damit eine nachhaltige Entwicklung der Stadt und des Landschaftsraumes zu fördern.