Die Stadt Rottweil und der Gewerbe- und Handelsverein bauen mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg ein Innenstadtmanagement für Rottweils Stadtmitte auf (Foto: Kevin Kummer).

„Die großzügige Förderung ist der entscheidende Baustein, um das neue Innenstadtmanagement in Rottweil finanziert zu bekommen“, freut sich Oberbürgermeister Ralf Broß über die gute Nachricht aus Stuttgart. „Rottweils Innenstadt zeichnet sich durch einen lebendigen Mix aus Handel, Gastronomie, Dienstleistung und Wohnen aus. Aber diese Struktur ist nicht erst seit Hereinbrechen der Corona-Krise gefährdet. Mit dem neuen Innenstadtmangement haben wir ein Instrument, um wirksam gegensteuern zu können.“ Die Stadt Rottweil hat im Jahr 2018 gemeinsam mit allen Beteiligten unter Federführung des städtisches Wirtschaftsförderers André Lomsky ein Gesamtkonzept Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing erarbeitet. „Zu den vom Gemeinderat beschlossenen Aufgaben gehörte auch der Aufbau eines Innenstadtmanagements mit neuen Strukturen“, ruft Bürgermeister Dr. Christian Ruf in Erinnerung. Gemeinsam mit dem Gewerbe- und Handelsverein Rottweil (GHV), der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Beratungsgesellschaft CIMA hat die städtische Wirtschaftsförderung in den vergangenen Monaten daher ein entsprechendes Konzept erarbeitet und eine Förderung über die sogenannte „Nichtinvestive Städtebauförderung“ des Wirtschaftsministeriums beantragt. Der Fördertopf ist an städtebauliche Förderprogramme wie das Sanierungsgebiet Stadtmitte gekoppelt, das die Stadt Rottweil vor einigen Jahren für die historische Innenstadt initiiert hat. Detlev Maier, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins, freut sich ebenfalls über die Förderung und betont: „Rottweils Gewerbetreibende sind bereit, ihr Engagement für die Stadtmitte nochmals deutlich auszuweiten und beteiligen sich auch finanziell an diesem so wichtigen Projekt für unsere Stadt. Damit heben wir die Partnerschaft mit der Stadt Rottweil auf eine neue Ebene.“

Das Quartiersmanagement soll die Kommunikation und Vernetzung aller Beteiligten fördern, soll zur Interessensvermittlung zwischen Eigentümern, Unternehmern und Stadt beitragen und so die Innenstadt für Handel,  Gastronomie und Dienstleistung attraktiv halten. Die Vollzeitstelle soll beim Rottweiler Gewebe- und Handelsverein angesiedelt werden. Die Finanzierung für zunächst vier Jahre übernehmen Stadt (128.000 Euro) und Gewerbe- und Handelsverein (80.000 Euro) und das Land Baden-Württemberg (99.600 Euro). Die Stelle ist an die Laufzeit des städtischen Sanierungsgebiets gebunden und daher zunächst befristet. Das Programm soll zur Halbzeit und zum Ende evaluiert werden. Nach der Aufbauphase von vier Jahren kann das Innenstadtmanagement aber in selbsttragende Organisationsstruktur überführt werden, eine Förderung über weitere Programme zur Co-Finanzierung von Innenstadtmanagement ist denkbar.

Oberbürgermeister Broß und Bürgermeister Dr. Ruf danken allen Beteiligten, die zum erfolgreichen Start des Projekts beigetragen haben, allen voran dem Gewerbe- und Handelsverein, der Industrie- und Handelskammer und dem Regierungspräsidium Freiburg sowie dem Wirtschaftsministerium des Landes-Baden-Württemberg: „Die historische Innenstadt Rottweils ist das Herz unserer Stadt. Gerade auch mit Blick auf die Landesgartenschau 2028 sind wir zuversichtlich, dass wir unsere Stadtmitte auch in Zukunft mit Leben erfüllen und als attraktiven Mittelpunkt Rottweils erhalten können.“

Als nächsten Schritte wollen GHV und Stadt die organisatorischen Strukturen schaffen und die Personalentscheidung vorantreiben. Ziel ist es, die Stelle spätestens bis zum Jahresende zu besetzen.

Land und Gemeinden sehen in der städtebaulichen Erneuerung eine Schwerpunktaufgabe. Die Gemeinden nehmen sie selbständig und eigenverantwortlich im Rahmen der rechtlichen Vorgaben des Bundesgesetzes wahr. Seit 1971 leistet die Städtebauförderung in Baden-Württemberg nach Landesangaben mit einem Fördervolumen von bisher rund 8,08 Milliarden Euro in über 3.296 Sanierungs- und Entwicklungsgebieten einen bedeutenden Beitrag zur Behebung städtebaulicher Missstände und damit zur Entwicklung von Städten und Gemeinden. Begleitend fördert das Wirtschaftsministerium in diesem Jahr 17 nichtinvestive Einzelprojekte in zwölf Städten und Gemeinden des Landes mit einer Gesamtsumme von rund 720.000 Euro.