„Die ausrichtenden Städte für die Landesgartenschauen und Gartenschauen in den Jahren 2026 bis 2030 stehen fest. Der Ministerrat hat heute seine Entscheidung getroffen und schafft damit die Grundlage für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der baden-württembergischen Landesgartenschauen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag (3. Juli 2018) in Stuttgart. „Gartenschauen bewirken einen langfristigen Mehrwert in ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Hinsicht. Die für eine Stadtentwicklung bedeutenden Flächen werden für eine nachhaltige Nutzung aufgewertet und gestaltet. Wir wollen mit den Gartenschauen auch dem Verlust der Artenvielfalt entgegentreten. Deshalb haben wir in diesem Vergabeverfahren Wert darauf gelegt, die Lebensbedingungen für unsere heimische Flora und Fauna zu verbessern, beispielsweise durch Renaturierungen und Entsiegelungen“, betonte Kretschmann.

Erhebliche finanzielle Unterstützung
Die ausrichtenden Städte profitieren in erheblichem Maße von der finanziellen Förderung im Kontext einer Gartenschau. „Mit unserem Landesprogramm ‚Natur in Stadt und Land‘ erhalten die Städte für den Bau und die Planung von dauerhaften Grün- und Freianlagen bei einer Landesgartenschau einen Zuschuss in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro und bei einer Gartenschau bis zu zwei Millionen Euro. Dazu kommen Zuschüsse für flankierende Maßnahmen aus anderen Fördertöpfen des Landes. Die Politik schafft damit die entsprechenden Leitplanken, die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Städte und Kommunen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Beeindruckende Machbarkeitsstudien
Insgesamt haben sich 14 Städte für den Zeitraum 2026 bis 2030 beworben und Konzepte mit einer Machbarkeitsstudie erstellt, darunter acht Städte für die Ausrichtung einer Landesgartenschau und sechs Städte für die Ausrichtung einer Gartenschau. „Ich war positiv überrascht über die überwiegend qualitativ hochwertigen Konzeptionen der Städte. Es wurde deutlich: Grüne Infrastruktur ist zwischenzeitlich für viele Städte essentiell, um den klimatischen Veränderungen und anderen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“, sagte Minister Hauk. Auch von Seiten der Fachkommission, die sich intensiv mit den Konzepten beschäftigte und alle Bewerberstädte bereiste, kam viel Lob. Viele Städte hätten umfangreiche Bürgerbeteiligungsprozesse losgetreten, um Ideen zu sammeln und frühzeitig eine hohe Akzeptanz des Projektes in der Bürgerschaft zu erreichen.

Große Freude in Rottweil
Oberbürgermeister Ralf Broß wartete auf die Entscheidung im Kreis der Rathausmitarbeiter, die sich in den vergangenen Monaten um die Bewerbung gekümmerte hatten. „Der Zuschlag ist eine sehr gute Nachricht für Rottweil. Wir freuen uns sehr und sind glücklich, dass Rottweil den Zuschlag für die Landesgartenschau erhalten hat.“ Wesentliche Botschaft der Bewerbung sei gewesen, dass die Stadt neben den landschafsplanerischen Zielsetzungen die Schwerpunkte Mobilität und Bürgerbeteiligung gesetzt hatte. „Unsere Bewerbung hat eine breite Unterstützung in der Bürgerschaft erfahren. Sehr viele kreative Ideen sind eingeflossen“, so Broß.

„Mein Dank gilt allen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben: den engagierten Bürgerinnen und Bürger, dem Gemeinderat, der sich geschlossen für die Bewerbung ausgesprochen hat, dem hochmotivierten und qualifizierten Rathausteam, den erfahrenen Dienstleistern Planstatt Senner, Hak Design und trendfactory sowie den zahlreichen Unterstützern und Botschaftern der Bewerbung.“

Broß wies darauf hin, dass man sich in einem starken Bewerberfeld behauptet habe, gerade auch in der Region. „Auch Schramberg, Tuttlingen und Sulz hätten den Zuschlag verdient gehabt.“ Bei der Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahr 2028 wolle Rottweil daher gerne auch die Nachbarstädte einbeziehen und eine Landesgartenschau veranstalten, die in die gesamte Region ausstrahlt.

Die Stadt werde zeitnah auch die nächsten organisatorischen Schritte in die Wege leiten, so Broß. So soll ein Projekt- und Zeitplan bis zum Jahr 2028 erstellt werden. Zudem gilt es, die nächsten planerischen Schritte in die Wege zu leiten und die Formen der weiteren Bürgerbeteiligung zu konkretisieren. Zum weiteren Vorgehen wird die Stadtverwaltung zeitnah Gespräche mit bwgrün führen, der zuständigen Landesgesellschaft zur Ausrichtung der Landesgartenschauen in Baden-Württemberg. Zudem folgt ein Planungswettbewerb, in dessen Rahmen die Konzeption weiter konkretisiert und vertieft wird.