Gemeinderat erkundet Landesgartenschau in Lahr
Ideen für RW 2028 gesammelt / autonomes Shuttle und dauerhafte Angebote für die Bürger im Blick
Der Rottweiler Gemeinderat hat das Landesgartenschau-Gelände in Lahr besucht. Geschäftsführer Tobias de Haën führte die Gruppe, zu der auch Bürgermeister Dr. Christian Ruf und mehrere Ortsvorsteher gehörten, über das Ausstellungsgelände. Auf besonderes Interesse stieß das erste autonom im Straßenverkehr fahrende Busshuttle in Baden-Württemberg.
Die Landesgartenschau Lahr befindet sich auf der Zielgeraden – ein guter Zeitpunkt für die Rottweiler Bürgervertreter, um sich mit den Verantwortlichen der Landesgartenschau Lahr über deren Erfahrungen vor Ort auszutauschen. Geschäftsführer Tobias de Haën empfing die Gruppe am Haupteingang und führte sie durch die verschiedenen Ausstellungsbereiche Kleingartenpark, Bürgerpark und Seepark. Besichtigt wurden auch begleitende Projekte wie eine neue Turnhalle und eine Kindertagesstätte, die künftig einem angrenzenden Wohngebiet dienen werden und während der Landesgartenschau als Blumenhalle beziehungsweise Tagungszentrum genutzt werden. Auch der neu angelegte See oder der Kleingartenpark dienen künftig dauerhaft als neue Erholungszonen für die Lahrer Bürger, erfuhren die Rottweil Stadträte.
Dass Lahr ähnlich wie Rottweil römische Wurzeln hat, können Gartenschau-Besucher eindrucksvoll an einer originalgetreuen Rekonstruktion eines römischen Hauses samt Garten erleben. Gut vorstellbar also, dass Rottweils fast 2000-jährige Stadtgeschichte auch in das Ausstellungskonzept eingebunden werden kann – eine „Rottweiler Zeitreise“ beinhaltet jedenfalls schon die seinerzeit eingereichte Bewerbungsbroschüre. Eine weitere Rottweiler Idee aus der Bewerbungsphase konnten die Gruppe hautnah erleben: ein fahrerloser Kleinbus, der testweise vor den Toren der der Landesgartenschau Lahr seine Runden dreht. Mit großem Interesse nahmen die Stadträte im Bus Platz und ließen sich bei einer Rundfahrt die zukunftsweisende Technik erklären. Derzeit fährt der Bus noch mit einer Begleitperson, die in schwierigen Situationen eingreifen kann. Gut möglich aber, dass in zehn Jahren die Technik soweit fortgeschritten ist, dass zur Landesgartenschau solche autonomen Shuttles alltagstauglich und Teil des Verkehrskonzepts sein werden.
Zahlreiche Fragen hatten die Stadträte und Ortsvorsteher zu den nächsten Schritten: Wie in Lahr wird auch in Rottweil ein Planungswettbewerb unter Architekten ausgeschrieben werden, bei dem auch Ideen aus der Bürgerschaft einbezogen werden sollen. Zudem gründen Stadt und Land später eine gemeinsame Betriebsgesellschaft, bei der die Stadt Hauptgesellschafter sein wird. Der Rundgang endete mit einer kurzen Einkehr in der zentralen Gastronomie der Landesgartenschau, dem „Haus am See“. Dieses Gebäude soll künftig weiter betrieben werden und damit den Seepark als neue Freizeit- und Erholungsfläche für die Lahrer Bürger zusätzlich aufwerten. Auch hier entdeckten die Stadträte übrigens eine Parallele zu Rottweil: Das Haus erinnert mit seiner zeltartigen Architektur auf den ersten Blick an die neue Synagoge am Nägelesgraben. Bürgermeister Dr. Ruf zog im Namen der Gruppe eine erste Bilanz: „Bis die Landesgartenschau Rottweil ihre Tore öffnet liegt noch jede Menge Arbeit vor uns. Geschäftsführer Tobias de Haën hat uns aus erster Hand sehr viele nützliche Informationen mit auf den Weg geben können. Wir fuhren mit vielen interessanten Eindrücken und Ideen für die Landesgartenschau 2028 nach Rottweil zurück.“